Auf Einladung von Frau Müller, Geschichtslehrerin am VGE, kam Frau Pauly mit ihrem Mann am Donnerstag, den 25.10., in Begleitung der Stadtverordneten Frau Neisse-Hommelsheim in die Aula des Ville-Gymnasiums. Dort wurde sie von unserem Schulleiter, Herrn Dr. Hammes-Therre, und vom Bürgermeister der Stadt Erftstadt, Herrn Dr. Rips, begrüßt.
Dieser ließ es sich nicht nehmen, die Resolution gegen Rechtsextremismus, die der Rat der Stadt Erftstadt unterzeichnet hat, auch als Mahnung an die Schülerinnen und Schüler vorzutragen. Schließlich trug sich das Ehepaar Pauly ins Goldene Buch der Stadt ein.
Als eine der letzten noch lebenden Zeitzeugen berichtete Jill Pauly den Schülerinnen und Schülern des Ville-Gymnasiums aus ihrem Leben, das von den politischen Entwicklungen während der Zeit des Nationalsozialismus, von denen auch das heutige Erftstadt und besonders seine jüdischen Mitbürger nicht verschont geblieben sind, geprägt war. Anschaulich waren sowohl ihre lebendige Erzählung als auch die präsentierten Fotos von ihren Lebensstationen.
Jill (Gisela) Pauly, geb. Berg, lebte bis zu ihrem sechsten Lebensjahr in Lechenich, wo ihre Familie seit dem 17. Jahrhundert verwurzelt war. Am 9. November 1938, dem Tag des Reichspogroms, floh die jüdische Familie zunächst nach Köln und schließlich 1939 ganz aus Deutschland. Nach einer Zwischenstation in Kenia fand sie eine neue Heimat in den USA. Noch heute engagieren sie und ihr Mann sich
ehrenamtlich im United States Holocaust-Memorial Museum in Washington, "I work at this Museum because it is the only living, teaching tool on a national level, reaching everyone that visits it, about hate and discrimination and the effects on mankind, and, always, every single time I enter the building, in memory of all our loved ones who perished.", so wird sie auf der Homepage des Museums zitiert.
Nach ihrem Vortrag beantwortete Frau Pauly geduldig und ausführlich die Fragen der Schülerinnen und Schüler. Am Schluss der Veranstaltung wiesen sie und ihr Mann erneut auf die wichtige Aufgabe des Gedenkens hin, die sie besonders ihren jungen Zuhörerinnen und Zuhörern ans Herz legten.