Nach langen drei Jahren coronabedingter Pause fand im Dezember/Januar endlich wieder der Frankreichaustausch mit unserer Partnerschule in Milhaud, in der Nähe von Nîmes statt. Dieses Mal durften ausnahmsweise die Schüler:innen der EF teilnehmen, da der Austausch für sie letztes Jahr wegen Corona abgesagt werden musste!
Die französischen Schüler:innen und Lehrerinnen besuchten uns bereits Anfang Dezember und verbrachten eine schöne Woche hier, in der sie am Schulunterricht teilnahmen und verschiedene Ausflüge nach Köln, Bonn und Aachen unternahmen und ein wenig an unserer Vorweihnachtszeit teilhaben konnten, die es so in Frankreich nicht gibt.
Unser Gegenbesuch erfolgte in der ersten Woche nach den Weihnachtsferien. Da bereits die Woche in Erftstadt sehr gut und harmonisch verlaufen war und zahlreiche Freundschaften geknüpft worden waren, freuten sich beide Seiten sehr auf das schnelle Wiedersehen in Südfrankreich!
Im Folgenden findet ihr den Bericht über eine in jeder Hinsicht sehr gelungene Austauschwoche, mit einer tollen Schülergruppe, in einer wunderschönen Region Frankreichs!
Dienstag
Am Dienstag, dem 10.1.2022, trafen wir uns um 7 Uhr morgens am Bahnhof im Liblar, um unsere Reise nach Frankreich zu starten. Zuerst nahmen wir den Zug um 7:18 Uhr nach Köln. Unser Anschlusszug hatte leider wegen eines Feuerwehr-Einsatzes 50 Minuten Verspätung. Nach drei Stunden Fahrt kamen wir schon in Paris an und mussten dort mit der Pariser Metro zum Gare de Lyon fahren. Leider hatten wir beim Fahren mit der Pariser Metro ein paar Probleme, da die Türen nach einer kurzen Zeit automatisch zugehen und ein paar Schüler mit ihren dicken Koffern in der Tür stecken blieben. Zum Glück schafften es dann doch alle heil mit der Metro zum nächsten Bahnhof zu kommen. Von dort aus fuhren wir mit einem schnellen Zug in den Süden, wo wir nach ungefähr drei Stunden Fahrt in Nîmes ankamen. Dort wurden wir von unseren Gastfamilien empfangen und nach Hause gebracht.
Mittwoch
Es war soweit! Wir gingen mit den französischen Schülern in den Unterricht. Das Lycée ist um einiges größer als unser Gymnasium, obwohl nur Oberstufenschüler hingehen. Noch dazu ist es auch viel sicherer, da nicht jeder die Schule einfach betreten darf. Ich startete den Tag mit dem Fach Biologie und das Erste, was mir auffiel war, dass der Unterricht ganz anders gestaltet ist, als wie wir es in Deutschland kennen: Der Lehrer steht vorne und führt den Unterricht, während die Schüler sich gar nicht beteiligen können. Danach ging es für mich mit Englisch weiter. Es kann gut sein, dass ich in einem Grundkurs gelandet bin, da das Niveau nicht wirklich hoch war. Anschließend saßen wir, wie in den amerikanischen Highschool Filmen in der riesigen Kantine, welche weitaus mehr anbietet als unsere. Nach dem Essen nahmen meine Austauschschülerin und ich den Bus nach Nîmes, einer sehr historischen und schönen Stadt. Ich habe mich schon fast erschrocken, als ich das Kolosseum sah. Ich dachte, so etwas gibt es nur in Rom.
Donnerstag
Der Tag, an dem wir die schöne Stadt Arles besuchten, war der zweite Tag unserer Reise in Frankreich. Wir trafen uns an der Schule und fuhren von dort zum Bahnhof nach Nîmes. Die nächste Etappe legten wir mit einem Reisebus zurück. In Arles angekommen, besichtigten wir zuerst eine kleine Kirche. Darauf folgte eine kurze Runde durch die Stadt, bei der wir auch die Arenen von Arles gesehen haben. Danach hatten wir ein wenig Zeit etwas zu essen und selbst die Stadt zu erkunden. Zuletzt besichtigten wir ein sehr futuristisch aussehendes Museum. Es gab zwei Rutschen und einen virtual Reality Raum. Außerdem gab es viele interessante Ausstellungen, die man besichtigen konnte.
Freitag
Am Freitag erkundeten wir die Stadt Montpellier. Vormittags spazierten wir mit unseren correspondants und den Lehrern durch die vielen kleinen Straßen.
Vor allem die Opéra national de Montpellier und die Promenade de Peyrou sind mir aufgefallen.
Zum Mittag setzten wir uns an einen Brunnen an der Place de la Comédie und aßen unser Picknick. Anschließend beendeten wir den Tag mit Lasertagging. Montpellier war mit eins meiner Highlights!
Samstag
An unserem schulfreien Samstag traf sich zunächst ein kleiner Teil unserer Gruppe zu einem leckeren Brunch in einem hübschen Restaurant in Montpellier. Danach machten wir uns auf den Weg zur Eislaufbahn, wo auch schon der Rest der Truppe auf uns wartete. Obwohl wir alle keine Profis sind, hat das Eislaufen trotzdem super geklappt, da wir uns gegenseitig unterstützt und geholfen haben. Wir hatten jede Menge Spaß. Anschließend waren wir noch shoppen und ganz klischeehaft bei schönstem Wetter in einem typisch französischen Café. Ich denke, dieser Tag hat nicht nur die Freundschaft zwischen allen Austauschschüler:innen verstärkt, sondern auch die innerhalb unserer deutschen Gruppe.
An diesem Tag wurde von der Schule kein Ausflug organisiert, sondern Freizeit, um das machen zu können, was wir wollten. Zuerst bin ich mit meiner Austauschschülerin Inès eine Runde spazieren gegangen. Es war richtig schön, denn die Sonne schien und die Landschaft war auch hübsch. Von der Bäckerei haben wir typischerweise Baguette mitgebracht. Anschließend habe ich mit dem kleinen Bruder von Inès Tischtennis gespielt. Später sind wir in die nächstgrößere Stadt – Nîmes – gefahren, um shoppen zu gehen. Zurzeit ist nämlich Wintersale in Frankreich, den nennen sie dort soldes. Anschließend sind wir nach Hause gefahren und haben noch gegessen – eine Kürbissuppe war das, glaube ich. Inès und ich haben noch französische Horror-youtube-Videos geschaut. :)
Das war ein toller Samstag!
Sonntag
Der Sonntag war der ruhigste Tag von allen. An allen anderen Tagen mussten wir früh aufstehen und hatten fast den ganzen Tag ein volles Programm, aber am Sonntag bin ich erst gegen 10 Uhr aufgestanden. Als erstes gab es Frühstück, Croissants, Baguette und ein paar ähnliche süße Weckchen mit Nutella. Danach bin ich mit der Familie meines Austauschschülers zu dem Ort Aigues-Mortes südlich von Nîmes gefahren. Es ist eine der größten noch erhaltenen, mittelalterlichen Festungsstädte mit einer großen Mauer drumherum. Danach sind wir in einen Hafenort am Meer gefahren, aber das Wetter war leider nicht so gut, daher sind wir dann zurück nach Hause gefahren. Dann habe ich mit meinem Austauschüler Fifa gespielt und wir haben den Nachmittag gechillt und es gab noch Pancakes. Am Abend haben wir uns noch bei einer anderen Austauschschülerin getroffen und Pizza bestellt. Dort haben wir zusammen Karten gespielt, Musik gehört und haben uns alle gut verstanden.
Der Sonntag war ein sehr entspannter Tag. Meine Austauschschülerin und ich haben erst einmal lange ausgeschlafen und anschließend gut gefrühstückt. Danach haben wir einen kleinen Ausflug ans Meer gemacht und sind vor Ort spazieren gegangen. Als kleine Stärkung haben wir uns dann Crêpes und Churros gekauft. Nachdem wir unseren kleinen Snack gegessen hatten, sind wir schnell wieder nach Hause gefahren, weil es sehr windig war. Am Rest des Tages haben wir einfach ein bisschen entspannt und uns von der aufregenden Woche erholt. Am Abend haben wir noch mit einem anderen Austauschschülern Pizza gegessen. Obwohl nicht viel passiert ist, doch ein sehr gelungener Tag.
Montag
Der Tag hat so angefangen, dass wir uns alle an der Schule getroffen haben und dann zusammen mit dem Bus nach Nîmes gefahren sind. In Nîmes angekommen haben wir eine Tour durch die Altstadt gemacht, wo wir das Maison Carrée besucht haben, einen alten Tempel, der aus der Zeit des Römischen Reiches stammt. Diesen haben wir besichtigt und dort etwas die Geschichte des Maison Carrée erfahren. Danach haben wir die Arènes de Nîmes besichtigt, durch die wir in Gruppen gehen durften. Südfrankreich ist nämlich bekannt für Stiere und Stierkämpfe, deshalb finden bis heute in den Arènes de Nîmes Stierkämpfe statt. Danach hatten wir ca. 3 Stunden Zeit, um eine Pause einzulegen, etwas zu essen, ein paar Souvenirs zu kaufen und zu shoppen. Um ca. 17 Uhr waren wir auch schon wieder an der Schule der Austauschpartner/innen, da es um 18 Uhr ein soirée d’adieu gab, einen Abschiedsabend mit Büffet, das die Eltern vorbereitet hatten.
Dienstag
Am Tag der Rückfahrt mussten wir früh aufstehen, da wir uns um 5:45 Uhr am Bahnhof getroffen haben. Der Zug fuhr um 6:15 Uhr und alle waren sehr müde. Der Abschied ging schnell und fast alle haben im Zug geschlafen. Drei Stunden sind wir nach Paris gefahren und dann sind wir mit der Metro zum anderen Bahnhof gefahren. Da wir dort noch zwei Stunden Aufenthalt hatten, waren wir kurz vor der Tür, um Paris zu sehen und Leon hat am Bahnhof Klavier gespielt. Nachdem wir endlich in den Thalys nach Deutschland eingestiegen waren, waren alle aufgeregt nach Hause zu kommen, aber auch traurig Frankreich zu verlassen. Angekommen in Köln mussten wir nur noch in den Zug nach Erftstadt umsteigen, wo alle von ihren Familien in Empfang genommen wurden.
Ein Bericht von: Aidan, Annabelle, Emmy, Eva, Isabella, Johanna, Katharina, Leon, Mai-Ly und Neele